Autor: AS Histo Journal

Histo Journal Special: Ilka Stitz Teil 2

Ilka Stitz im Interview »Pertuzzi lockt mich nicht sonderlich zur gemeinsamen Freizeitgestaltung.« Seit April ist »Harzblut« nun im Handel. In Teil 2 unseres Histo Journal Specials mit Ilka Stitz sprechen wir über das Seelenheil im ausgehenden Mittelalter, mangelnde Risikobereitschaft von Verlagen und ihre besondere Vorliebe für einen ebenso brillanten wie gut aussehenden Feldherrn. Histo Journal: Mit »Harzblut« blätterst du ein neues Epochenkapitel in deinem Autorenleben auf. Wie fühlt es sich an, in dieser neuen Zeit unterwegs zu sein? Ilka Stitz (IS): Zunächst fremd. Um nicht zu sagen: überaus fremd. Wenn man wie ich seit Jahren in der Antike zu Hause ist, eine eher rational bestimmte Zeit, die sich logisch erschließen lässt, erscheinen die darauf folgenden Jahrhunderte eher emotional. Man muss bedenken, dass nach der Antike der Mensch erst in der Renaissance wieder als Individuum wahrgenommen wird, vorher zählte ja nur die Gemeinschaft. Das geschieht in Italien früher, etwa mit Petrarca, in Deutschland später. Das gleiche gilt für die Wahrnehmung von Landschaft, die nicht mehr nur als Gottes Werk und nutzbare Ackerfläche gesehen wird, sondern deren …

Auf der Pfaueninsel

Buchbesprechung: Thomas Hettche – »Pfaueninsel« Das Kölner Literaturhaus veranstaltete einen Abend mit Thomas Hettche {»Pfaueninsel«} – Histo Journal Redakteurin T.M. Schurkus hat den Autor auf der Pfaueninsel besucht. Gelesen & Notiert von T.M. Schurkus »Ich weiß nicht, was ein historischer Roman sein soll.« »Pfaueninsel« Er erscheint auf Bestseller- und Buchpreislisten: Der Roman »Pfaueninsel«, in dem Thomas Hettche den Lebensweg der Zwergin Maria – »Marie« – Dorothea Strakon quer durch das 19. Jahrhundert nachzeichnet. Sie hat tatsächlich gelebt, aber mehr als ihre Lebensdaten {1800-1880} weiß man kaum. So wurde Hettche dann auch von seinem Verleger gefragt, wie man angesichts solch einer dünnen Faktenlage an einen Roman heran geht. Der Autor erklärt freimütig, dass er gerne schamlos erfindet. Für ihn begann die Geschichte 1989, als er sich mit einem Stipendium in West-Berlin aufhielt. Damals verlief unweit der Pfaueninsel noch die Grenze zur DDR, was die Insel zu einer Enklave in einer Enklave machte. Das muss sie auch zu Zeiten von Marie immer wieder gewesen sein: Die großen Dramen der Zeit, die Napoleonischen Kriege, die Cholera, die industrielle …

Neue Hörbuch Rezensionen im Oktober

Wie im Newsletter versprochen – rechtzeitig zum Wetterumschwung wird der Oktober noch einmal heiß… Hier kommen unsere neuen Hörbuch Rezensionen zu »Die Päpstin« & »Der große Legendenschatz«! Gehört & notiert von Alessa Schmelzer Hörbuch Rezension 1: »Die Päpstin« Wer dieses Hörspiel hören möchte, sollte drei wichtige Vorbereitungen treffen: 1.Wählen Sie einen bequemen Sitzplatz, denn Sie werden 163 Minuten darauf verbringen. 2.Schalten Sie den Ton des Telefons aus, denn Sie möchten auf keinen Fall gestört werden. 3.Legen Sie einen Stapel Taschentücher bereit, denn Sie werden sie brauchen. Zur Päpstin. Hörbuch Rezension 2: »Der große Legendenschatz« Im Pressetext des Hörverlages heißt es zu »Der große Legendenschatz« vollmundig: »Im Hörbuch konkurrenzlos: ein Geschichtsfundus in einer einzigartigen Zusammenstellung.« Das weckt große Erwartungen. Wird hier ein Hörbuch über den grünen Klee gelobt? Nun, ich will hier niemanden allzu lange auf die Folter spannen. Die Aussage trifft zu. Dieses Hörbuch verdient großes Lob. Vielleicht hat sich kein anderer Verlag ob des Umfanges an ein ähnliches Projekt getraut. Umso erfreulicher, dass ›Der Hörverlag‹ dies wagt und ein gewohnt hochwertig produziertes Hörbuch vorlegt. …

Mozart als Mythos

Unsere Gastautorin Rita Hausen über das musikalische Genie Mozart »Mozart zeigt mir eine andere Welt«, sagt die Autorin Rita Hausen. Grund genug diesem musikalischen Genie einen Artikel zu widmen. In »Mozart als Mythos« schreibt Hausen über Verklärung, Syphilis und eine höchst lebendige Musik. MozartDetail aus einem Gemälde von Johann Nepomuk della Croce (ca. 1780) Wenn man Mozart sagt, meint man meistens seine Musik: Ich höre Mozart. Es wird Mozart gespielt. Aber wo bleibt der Mensch? Der Biograph Hartmut Gagelmann schreibt: »Der Mensch ist hinter seinem Werk verschwunden.« Aber so schön die Musik ist, mich interessiert auch der Mensch. Sehr hartnäckig sogar. Doch man kann über sein Leben wenig Gesichertes in Erfahrung bringen. Mozart geistert deshalb durch die Literatur als ein Gegenstand der Phantasie, der Fiktion. Nicht erst seit Peter Shaffers »Amadeus«. Vor allem Tod und Begräbnis sind so rätselhaft, dass man sich als Schriftsteller herausgefordert fühlt, darüber eine Geschichte zu erfinden. Es existieren mindestens zehn verschiedene Theorien, woran er gestorben sein könnte, so früh. Zum Beispiel: Nierenversagen, Sepsis, entzündlicher Rheumatismus, Folge einer Syphilisbehandlung mit Quecksilbertinktur, …

Und die Gewinner sind…

Fortuna hat entschieden! Die Gewinner unserer Buchverlosung stehen fest! Histo Journal Buchverlosung zu Faszination des Grauens Faszination des Grauens Das wollten wir wissen: Frage zum Buch »Der Teufelsfürst« Was war im Mittelalter eine beliebte Strafe? Frage zum Buch »Im Dienst der Gräfin« In welchem Land lebte die Gräfin Bathory? Die richtigen Antworten lauten: Pfählen & Ungarn Aus den vielen Zusendungen musste Fortuna fünf Gewinnerinnen und Gewinner küren. Sie hat es sich nicht leicht gemacht. Ihr Füllhorn schüttete sie schließlich über Ein Exemplar des Romans »Der Teufelsfürst« geht an Rolf Wanka. Ein Exemplar des Romans »Im Dienst der Gräfin« geht an Bettina Kreuzer. Dem Urteil der Göttin beugen wir uns und gratulieren herzlich! Die oben genannten Gewinner erhalten in den nächsten Tagen ihr Exemplar inklusive Histo Journal Lesezeichen per Post zugestellt! Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern*! *Die Gewinner sind per Email informiert worden und erhalten ihren Gewinn per Post zugestellt. Bei den Gewinnen handelt es sich um Sachpreise, diese werden nicht entsprechend ihrem Wert als Bargewinn ausgezahlt. Die Teilnehmer erklären sich damit einverstanden …

Hannibal – Baal ist gnädig

Hannibal – Baal ist gnädig Gisbert Haefs über die Plausibilität im historischen Roman und die Faszination Karthagos. von Ilka Stitz Gisbert Haefs© MEYER ORGINALS Die Erfolgsgeschichte des historischen Romans in Deutschland ist mit kaum einem anderen Namen so eng verknüpft wie dem von Gisbert Haefs. Mit Romanen wie »Troja«, »Hannibal« oder »Alexander« schrieb sich der Bonner Autor und Übersetzer in die Führungsriege der deutschsprachigen Autoren historischer Romane. Mit seiner Romanbiografie über den karthagischen Heerführer Hannibal und den folgenden historischen Karthago-Krimis lenkte er die Aufmerksamkeit der Leser auf eine bis dato eher unbeachtete Region, die er seither wie kein anderer mit Leben zu erfüllen vermag. In diesen Tagen erscheint sein nunmehr vierter Roman, der in der nordafrikanischen Metropole spielt. Grund genug, mit Gisbert Haefs über die Hintergründe seiner Geschichten zu plaudern. Vor allem über seine Begeisterung für eine längst vom Erdboden verschwundene Stadt, die einstige Metropole Karthago, und was in seinen Augen an ihr so bemerkenswert ist. Zum Interview mit Gisbert Haefs.

Faszination des Grauens

Faszination des Grauens? Silvia Stolzenburg & Tereza Vanek im Interview Andere Epochen, andere Sitten, aber selbst in Zeiten allgegenwärtiger Gewalt überschreiten manche Zeitgenossen das gängige Maß – und gehen gerade dadurch in die Geschichte ein. von Ilka Stitz Wer historische Romane schreibt, darf nicht zimperlich sein. Jeder, der ein solches Vorhaben plant, muss sich über die allgegenwärtige Gewalttätigkeit im Klaren sein. Zwar regeln seit der Antike Gesetzeswerke das Miteinander innerhalb einer Gesellschaft, dennoch haben Leibstrafen – wie Züchtigungen, Prügel, Folter, Pfählen, Rädern oder Kreuzigen – lange einen Platz in der Rechtsfindung gehabt. Römisches Recht, Sachsenspiegel, Code Pénal, diese Rechtsgrundlagen regeln bestenfalls die Anwendung von Gewalt, in Frage stellen die Gesetzeswerke sie indes nicht. Selbst die Aufklärung oder die Französische Revolution – denen die Zivilgesellschaft viel verdanken – kann auf Sanktionen durch Hinrichtungen nicht verzichten. Es scheint die Ansicht zu herrschen: Erst wenn das Übel beseitigt ist, kann Gutes wachsen… Zum Interview

Buchverlosung zu Faszination des Grauens

Mitmachen & Gewinnen! Histo Journal Buchverlosung zu Faszination des Grauens Gemeinsam mit Silvia Stolzenburg und Tereza Vanek verlost das Histo Journal jeweils ein Exemplar von »Der Teufelsfürst« & »Im Dienst der Gräfin« Faszination des Grauens Frage zum Buch »Der Teufelsfürst« Was war im Mittelalter eine beliebte Strafe? Frage zum Buch »Im Dienst der Gräfin« In welchem Land lebte die Gräfin Bathory? Wenn Sie die Antwort{en} wissen, zögern Sie nicht! Schreiben Sie uns eine Email und nehmen Sie an der Verlosung* teil. Wir drücken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Daumen! Schreiben Sie die Antwort{en} bis zum 13.10.2014 an: grauen{at}histojournal{punkt}de Unser Tipp: Lesen Sie das Interview Faszination des Grauens *Die Gewinner werden nach Ablauf des Gewinnspiels ausgelost. Sie werden via Email benachrichtigt und erhalten ihren Gewinn per Post zugestellt. Bei den Gewinnen handelt es sich um Sachpreise, diese werden nicht entsprechend ihrem Wert als Bargewinn ausgezahlt. Die Teilnehmer erklären sich damit einverstanden im Falle eines Gewinnes nach der Auslosung namentlich auf der Website des Histo Journals sowie auf Facebook und Twitter veröffentlicht zu werden. Wir versenden nur …

Histo Journal Special: Ilka Stitz – Teil 1

Histo Journal Special: Ilka Stitz Ilka Stitz im Histo Journal Autorenportrait Ilka Stitz ist vielen Leserinnen und Lesern von historischen Romanen bekannt. Gerade erst erschien ihr neuer historischer Roman »Harzblut«. Für das Histo Journal Grund genug ein exklusives Special mit der sympathischen Autorin & Histo Journal Redakteurin zu starten. Lesen Sie heute den ersten Teil, unser Autorenportrait über Ilka Stitz. »Die Dokumentation hieß ›Woher die Zwerge kommen‹ und handelte von kleinwüchsigen Südländern, die im Auftrag Venedigs in Deutschland Erze stehlen und auch vor Mord nicht zurückschreckten. Das klang großartig – Zwerge, Diebe, Mörder! Der richtige Stoff für einen Roman…« Das Produkt dieser besonderen Zuneigung ist seit ein paar Wochen im Buchhandel erhältlich. »Harzblut« ist Stitz’ erster Roman, dessen Handlung nicht in der Antike angesiedelt ist. Zuvor ermittelten der gewitzte Römer Silvanus in Kleinasien oder der junge Römer Quintilianus im kalten Germanien. In »Harzblut« ist es der als Händler getarnte Venezianer Federico, der sich im Harz auf die Suche nach edlen Erzen begibt. »Die Ideen zu Romanen«, so die Autorin freimütig, »kommen ja auf ganz unterschiedliche …

Hörbuch Rezension: »Der eiserne Sommer« von Angelika Felenda

Ein historischer Kriminalroman von Angelika Felenda Gehört & notiert von Alessa Schmelzer Sommer 1914: Die todbringenden Schüsse auf den Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo rücken die Welt langsam aber sicher an ihren Abgrund. Aber wie anderswo auch, so ist davon in München im Juni/Juli des Sommers 1914 noch nichts zu spüren. Alles geht seinen gewohnten Gang – auch im Polizeikommissariat. Gestohlen und gemordet wird immer. Und so muss Sebastian Reitmeyer, Felendas eigenwilliger Münchner Kommissär, zu einem Tatort an die Isar ausrücken, wo die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden worden ist. Für den Mediziner vor Ort handelt es sich um einen Sturz mit Todesfolge. Er erklärt Reitmeyer, dass der stark alkoholisierte Mann gestolpert, zu Boden gefallen und sich dabei die tödlichen Verletzungen zugezogen haben muss. Trotzdem ist Reitmeyers Arbeit damit nicht beendet, denn da niemand weiß wer der Tote ist, liegt es an ihm das herauszubekommen. Der Kommissär nimmt die Ermittlungen auf und findet sich kurz darauf im homosexuellen Milieu Münchner Offiziere wieder, die sich nicht nur im einschlägigen Café Neptun amüsieren… Zur Hörbuch Rezension